Nahaufnahme von Natursteinfliese mit kleiner Wasserlache auf der Oberfläche

Naturstein und seine Eigenschaften

Nahaufnahme von Natursteinfliese mit kleiner Wasserlache auf der Oberfläche

Naturstein zeichnet sich durch Facettenreichtum aus. Unterschiedlichste Typen und Texturen bringen unterschiedlichste Materialeigenschaften mit sich, die sich für verschiedene Bauvorhaben ungleich gut eignen.  Um in dem Wirrwarr von Rutschfestigkeit, Säureempfindlichkeit und sonstigen Eigenschaften den Überblick zu behalten, haben wir eine Übersicht in Form einer Tabelle für Sie zusammengestellt. Pro Naturstein und Eigenschaft vergeben wir eine Wertung für den Garten- und Wohnbereich, die Ihnen bei der Entscheidung hilft.

Preiswerte Natursteinplatten
Nahaufnahme von Travertinplatten in hellem Beige mit travertintypischen Poren

Eigenschaften von Naturstein

Tabelle mit den Eigenschaften von Naturstein
Bitte lesen Sie die Tabelle unbedingt in Verbindung mit den unten angegebenen Ergänzungen.

Wie ist die Tabelle zu verstehen?

Pro Naturstein und Eigenschaft sind mindestens *, maximal *** zu erreichen.

*     = generelle Einschränkungen vorhanden
**   = durchschnittlich gute Eigenschaften, bzw. abhängig von der Verarbeitung/ Oberfläche
*** = gute Eigenschaften

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Mauersteine aus Naturstein mit natursteinverkleideter Treppe und Pflanzen in der linken Bildhälfte

Begriffserklärungen und Anmerkungen zur Tabelle Natursteineigenschaften

1.) Abriebfestigkeit

Abriebfestigkeit bezeichnet die Widerstandsfähigkeit einer festen Oberfläche gegenüber mechanischer Beanspruchung. Naturstein zeichnet sich in der Regel durch eine hohe Abriebfestigkeit aus. Der normalen Beanspruchung im Wohnbereich sollte er in jedem Fall standhalten.

2.) Fleckenunempfindlichkeit & Pflegeleichtigkeit

Mit der richtigen Behandlung und dem Pflegemittel sind die meisten Natursteine relativ pflegeleicht und besser gegen Flecken geschützt. Wir empfehlen eine Imprägnierung und einen Grundreiniger als Basis für die Natursteinpflege. Für Basalt ist eine Imprägnierung nicht ausreichend. Der Stein sollte versiegelt werden. (Die Einschätzung in der Tabelle geht von einem imprägnierten Naturstein aus, zu dessen Pflege ein Grundreiniger verwendet wird.)

3.) Säureunempfindlichkeit

Abgesehen von den meisten Graniten, Quarziten und Sandsteinen sind Natursteine relativ säureempfindlich. Wenn allerdings keine säurehaltigen Putzmittel verwendet werden, stellt dies in der Praxis keine Einschränkung dar. Marmor ist hier als Beispiel für ausgeprägte Säureempfindlichkeit zu nennen. Die Säureunempfindlichkeit hängt mit der Oberflächenbearbeitung zusammen. Getrommelte Oberflächen beispielsweise machen Säureinwirkungen kaum sichtbar. Polierte Oberflächen (insbesondere bei Marmor) werden hingegen leicht angegriffen. Eine Versiegelung schützt z.B. Marmor zusätzlich.

4.) Haustier Eignung

Generell sind alle Natursteine Haustier geeignet. Maßgeblich für die Haustier Eignung sind Säureempfindlichkeit (s. 3.)), da Tiere sich übergeben könnten, und Rutschfestigkeit. Alle nicht polierten Oberflächen (z.B. getrommelte, grob geschliffene, oder geflammte) sind wegen der Rutschfestigkeit für die Haustierhaltung in der Regel geeignet. Marmorfliesen sind meist poliert und deshalb rutschiger und säureempfindlich. Sie eignen sich daher weniger für die Haustierhaltung.

5.) Frostfestigkeit (im Garten)

Abgesehen von einigen Kalksteinen die im Außenbereich bedingt frostbeständig sind, können die meisten Natursteine problemlos im Außenbereich verlegt werden. Für eine frostsichere Verlegung ist immer ein optimaler Wasserablauf zu gewährleisten. Fragen Sie im Einzelfall bei Ihrem Natursteinhändler nach.

6.) Maßhaltigkeit

Die Maßhaltigkeit von Natursteinen kann deutlich variieren. Schiefer wird in der Regel gespalten, weshalb seine Maßhaltigkeit eingeschränkt sein kann. Ist Naturstein gesägt, hält sich die Maßhaltigkeit hoch. Generell sollte gesagt sein, dass die Abweichungen bei Naturstein etwas höher sind, als bei Feinsteinzeug Fliesen. Die Toleranzen unserer Fliesen und Platten finden Sie auf der jeweiligen Produktseite.

7.) Bruchsicherheit

Für die Bruchsicherheit ist grundsätzlich neben der Härte des Steins der Untergrundaufbau maßgebend. Dieser ist abhängig von Stabilitätsfaktoren wie Kleber im Innen- und Kies im Außenbereich. Durch eine fachgerechte Verlegung können Sie die Bruchsicherheit Ihres Natursteins sicherstellen.

8.) Kratzfestigkeit

Die Kratzfestigkeit ist von Stein zu Stein unterschiedlich. Während Schiefer ein eher weicher Stein ist, sind Travertine eher mittelharte Steine und Granite Hartgesteine. Bei vielen Natursteinen, wie z.B. Schiefer, laufen sich leichte Kratzer an der Oberfläche jedoch von selbst wieder aus.

9.) Verwitterungsbeständigkeit (im Garten)

Je nach Wohnregion können Umwelteinflüsse dem Naturstein zu schaffen machen. Dabei sind die Wahl des Steines, die Vorbehandlung und die richtigen Pflegeprodukte sehr wichtig. Auf dem Markt sind beispielsweise Grünbelagsentferner erhältlich, die Ihren Stein zusätzlich von Verwitterungserscheinungen (z.B. Moos) befreien und nach Auftragen vorbeugend wirken.

10.) Rutschfestigkeit

Für eine optimale Gleitsicherheit in Badezimmern und auch im Außenbereich sollten rauere Oberflächenbearbeitungen bevorzugt werden. Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf folgende Oberflächenbearbeitungen der Natursteine: Kalkstein: getrommelte / grober Schliff; Sandstein: gespalten ; Schiefer: gespalten ; Travertin: getrommelt / grober Schliff ; Quarzit: grober Schliff ; Marmor: poliert ; Basalt: geflammt. Durch eine große Vielfalt an Oberflächenbearbeitungen von Granit ist hier keine eindeutige Aussage möglich. Bei beispielsweise geflammter Oberfläche ist Granit rutschhemmend.

11.) Wohngesundheit

Die Wohngesundheit wird mit wärmeren, helleren Farbtönen und eher weicheren Natursteinen erhöht. Grundsätzlich sind Naturbaustoffe aber immer gesünder als Kunstfabrikate.

12.) Farbbeständigkeit

Bei Naturstein ist auf die richtige Wahl des Pflegeproduktes und generell auf die Unverträglichkeit, z.B. auf Säure, zu achten, damit sich der Stein nicht verfärbt oder ausbleicht. Bei richtiger Pflege und normaler Beanspruchung ist im Wohnbereich nicht von einer Ausbleichgefahr auszugehen.

13.) Eignung im Nassbereich

Sandstein ist generell im Nassbereich aufgrund seiner Oberfläche und seinem Saugverhalten ungeeignet. Weiter sind sehr glatte Oberflächen wie oft bei Marmor der Fall, oder andere polierte Oberflächen wegen der Rutschgefahr nicht zu empfehlen. Andere Natursteine wie Schiefer oder Travertin lassen sich dagegen hervorragend im Badezimmer verlegen.

14.) Wärmeleitfähigkeit

Naturstein hat eine bis zu doppelt so hohe Wärmeleitfähigkeit wie Feinsteinzeug. Diese Eigenschaft ist besonders effizient und ökologisch.

Hände auf Keyboard, daneben eine Brille und eine Tasse Kaffee
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