Schaukelstuhl auf Travertinfliesen Medium Line

Wie empfindlich sind Natursteine?

Schöne Steinböden brauchen die richtige Pflege!

Schaukelstuhl auf Travertinfliesen Medium Line

Mythos oder Wahrheit? Naturstein wird eine empfindliche Oberfläche nachgesagt. Was ist an dieser Aussage dran? Wie so oft muss man hier differenzieren. Wir klären Sie über die Sensibilität verschiedener Natursteine auf und geben Tipps für die optimale Pflege des natürlichen Materials. Wenn Sie auf einige bestimmte Kleinigkeiten achten, werden Sie sehen, dass Naturstein-Oberflächen keine Mimosen sind und alltägliche Beanspruchung locker meistern!

Pflegeleichte Terrassenplatten
Nahaufnahme von Travertinplatten in hellem Beige mit travertintypischen Poren

Harte Tatsachen

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Fliesen aus Kalkstein bleiben schön, wenn sie mit milden Reinigern gepflegt werden. Mit Klick auf das Bild unsere Fliesen entdecken!

Die Entstehung des jeweiligen Natursteins ist für dessen Härte verantwortlich. Tiefengesteine, die durch Erkalten und Auskristallisieren von Magma entstehen, haben eine außerordentlich dichte Steinstruktur und sind gegen äußere Einflüsse sehr unempfindlich. Nicht umsonst gibt es rund um das Tiefengestein Granit viele Wendungen,  die sich auf seine extreme Härte beziehen – „auf Granit beißen“ ist nur ein Bespiel dafür. Metamorphe Gesteine wie Quarzit, Schiefer und Marmor verfügen ebenfalls über eine relative harte Beschaffenheit und zeigen sich von einer robusten Seite.

Sedimentgesteine wie Sandstein oder Kalkstein haben entstehungsbedingt eine weichere Struktur. Daher sollte man bei der Pflege dieser Natursteine besonders darauf achten, auf milde Reiniger zu setzen und sie nicht mit harten schleifenden Besen oder Bürsten zu traktieren. Gegen die gelegentliche Entstehung eines Kratzers kann sich kaum ein Bodenbelag wehren - mit einer weichen Bürste können Sie aber die Oberflächen Ihrer Natursteinfliesen und Terrassenplatten aus Naturstein davon in den meisten Fällen wieder befreien. Besonders Schiefer mit seinen typischen Strukturierungen zeigt sich hier von einer unkomplizierten Seite, da Kratzer hier in der Regel von ganz alleine wieder „verlaufen“.

Flecken – nein, danke!

Eine Frau reinigt eine Granitterrasse mit dem Besen, im Hintergrund ein naturnaher Garten
Wenn Naturstein imprägniert ist, hält sich der Pflegeaufwand in Grenzen: Meist reicht einfaches Abkehren!

Der Fleckenteufel – diesen unliebsamen Gast kennen wir alle. Ein unvorsichtiger Moment und schon ist Kaffee, Rotwein, Ketchup & Co auf den Boden verschüttet. Wer sich einen Boden aus Naturstein zulegen möchte, stellt sich natürlich die Frage: Gehen solche Flecken denn problemlos von den Steinoberflächen wieder weg? Dazu lautet die beruhigende Antwort: Ja!

Wichtige Voraussetzung: Natursteinfliesen und Terrassenplatten aus Naturstein sollten mit einer Imprägnierung versehen sein, die während oder nach dem Verlegen aufgetragen werden kann. So ist die Oberfläche mit einem Zusatz-Schutz ausgestattet, der die Saugfähigkeit des Steins reduziert und Flüssigkeiten nicht mehr einziehen lässt. Wenn Sie also nach dem Entstehen eines Flecks  diesen zügig mit einem Tuch aufnehmen und mit Wasser nachwischen, ist das Malheur meistens schon wieder Vergangenheit – dank der Imprägnierung der Oberfläche! Bei hartnäckigeren Flecken gibt es auch eine Lösung: eine milde Steinpflege, die auf die Bedürfnisse von Naturstein abgestimmt ist, sorgt für schnelle und gründliche Reinigung. Imprägnieren lassen sich übrigens alle Natursteinsorten.

 Hartnäckige Grünbeläge sowie Ablagerungen, Stockflecken und dunkle Verfärbungen durch Pflanzen oder Blätter können durch einen Spezialreiniger auf Chlorbasis (z. B. der Außenreiniger von Lithofin) effektiv gelöst und entfernt werden.

Gut zu wissen: Firmen wie Lithofin oder Fila bieten im Falle eines Falles für fast jeden Fleck ein passendes Reinigungsmittel.

Säure – ein No Go

Um Böden aus Naturstein dauerhaft schön zu erhalten, ist von der Verwendung von säurehaltigen Reinigungsmitteln abzuraten. Gerade bei Natursteinen mit weicherer Struktur könnten ätzende Stoffe im ungünstigsten Fall unschöne Verfärbungen hervorrufen. Daher: milde, auf Naturstein abgestimmte Reiniger verwenden! Diese Grundreiniger entfernen schonend und effektiv Verschmutzungen und Flecken oder auch Reste, die nach der Verlegung zurückgeblieben sind (Zementschleier). Dazu den Grundreiniger mit Wasser verdünnen,  auf den nassen Boden auftragen und kurz einwirken lassen. Schmutz und Flecken werden gelöst und können ganz einfach mit einem Tuch oder einer weichen Bürste weggewischt werden. Bei Fliesen aus Feinsteinzeug können Sie hingegen alle Reiniger, die im Handel erhältlich sind, verwenden – die Oberflächen der Keramikplatten sind auch gegen Säure komplett unempfindlich. Grundsätzlich raten wir aber dennoch, für jede Steinpflege milde und verträgliche Reiniger auszuwählen – sie sind genauso wirksam und die Umwelt freut sich auch.

Tipp: Mit einem Grundreiniger, der auf Naturstein abgestimmt ist (z. B. von Lithofin) können Sie auch eine Steinsanierung durchführen. Wenn die Verlegung Ihrer Natursteinfliesen oder -platten schon etwas länger zurückliegt, bekommen die Oberflächen nach einer gründlichen Behandlung mit dem Steinreiniger wieder strahlenden Glanz und Frische!

Kälteschock? Für Naturstein kein Thema.

Blau-graue Kalksteinplatten in einem Edelsplittbett
Durch die Verlegung im Splittbett wird für guten Wasserabfluss bei Terrassenplatten aus Naturstein gesorgt - bester Schutz gegen Frost

Klirrende Kälte bei Minustemperaturen lassen bei vielen die bange Frage aufkommen: Halten die schönen Natursteinplatten die eisige Witterung aus oder muss mit Rissen und Sprüngen gerechnet werden? Keine Sorge: Naturstein ist frostbeständig! Wasser dehnt sich sich bei frostigen Temperaturen aus und kann zu Abplatzungen o.ä. führen – allerdings ist die Aufnahme von Wasser bei Naturstein äußerst gering. Selbst Travertin mit seinen großen Poren hat kaum Wasseraufnahme – bei fachgerechter Verlegung mit einem Gefälle von 2-3 % fließt Regen und Schmelzwasser problemlos ab und sammelt sich nicht auf der Natursteinoberfläche. Wenn unterhalb der Terrassenplatten ebenfalls für guten Wasserabfluss gesorgt ist (am besten durch die Verlegung auf Splittbett) kann man eisigen Temperaturen gelassen entgegensehen. Unsere Natursteine und Gartenbauprodukte werden auf ihre Frostbeständigkeit hin untersucht. Dafür werden die Natursteinplatten in unserem Sortiment stichprobenartig vom TÜV Rheinland auf Frostfestigkeit geprüft. Dabei werden realistische Frostbedingungen mit bis -18°C geschaffen, die demonstrieren, dass die Steine den harten Temperaturen problemlos trotzen. Dadurch stellen wir sicher, dass Sie sich auch im Winter keine Sorgen um Ihren Natursteinterrasse machen müssen.

Info: Kalksteine gelten als eingeschränkt frostsicher,  da sie durch mögliche Toneinlagerungen Schwächezonen aufweisen können. Wichtig ist hier die richtige Verlegung: eine lose Verlegung auf Edelsplitt mit einem ausreichenden Gefälle von 3% um den Wasserablauf zu gewährleisten trägt zur Frostfestigkeit von Naturstein bei. Gleiches gilt für Travertine, bei denen außerdem die typischen „Löcher“ nicht ausgespachtelt werden sollten.

Feinsteinzeug – attraktive Alternative

Frau sitzt auf Terrassenplatten Alpine Black
Tolle Alternative: Feinsteinzeug in Natursteinoptik. Hier vereinen sich schöner Naturstein-Charakter und robuste Eigenschaften! Klicken Sie auf das Bild, um mehr über dieses Produkt zu erfahren.

Naturstein ist ein widerstandsfähiger Bodenbelag und zeigt sich auch bei der Alltagspflege unkompliziert, wenn man die gerade erwähnten Tipps für Reinigung und Pflege beachtet. Ein Material, das mit besonderer Robustheit punktet und gleichzeitig die schöne Naturstein-Optik bietet, ist Feinsteinzeug. In puncto Abriebfestigkeit und Wasseraufnahme hat das keramische Material optimale Werte. Auch bei der Reinigung muss man bei Feinsteinzeug nichts beachten, die harten Oberflächen sind absolut unempfindlich. Bei der Verlegung im Außenbereich gilt wie bei Naturstein: Bei fachgerechter Verlegung sind Regen, Schnee und Eis kein Problem. Bei Natursteinplatten im Außenbereich sollte gegen Glättegefahr kein Streusalz verwendet werden, da die enthaltenen Säuren zu unschönen Verfärbungen der Oberflächen führen könnten. Feinsteinzeug ist auch gegen Streusalz resistent. Allerdings ist die Verwendung von Streusplitt, wie wir es für Naturstein empfehlen, in jedem Fall die bessere Wahl – genauso wirksam gegen Glätte und sehr viel umweltverträglicher.

Ob Naturstein oder Feinsteinzeug – beide Materialien sind robust und benötigen nicht viel Aufwand für Instandhaltung und  Reinigung. Mit ein bisschen Augenmerk bei der Pflege können Sie sich an der Schönheit Ihres Steinbodens lange erfreuen!

Alle fachlichen Hinweise in diesem Artikel sind unverbindlich und ersetzen nicht die Kenntnisse eines fachlich geprüften Natursteinverlegers.

Zuletzt aktualisiert: 05.01.2021
Foto der Redaktionsmitarbeiterin Maitreya Dittmers
Autorin:
Maitreya Dittmers
ist im Online-Redaktionsteam von stonenaturelle. Sie informiert über aktuelle Wohntrends, spannendes Hintergrund-Wissen, attraktive Looks mit Fliesen und Platten und hält Sie auf den sozialen Netzwerken auf dem Laufenden.